taz-Kommentar: China, die Börse und die Verführung des Kapitalismus

Bei Checken der Themen am Morgen für mögliche Schwerpunktseiten drängt sich u.a. der erneute Börsencrash in China auf. 40 Prozent haben dort die Aktienwerte seit dem Sommer verloren. Und darunter – das weiß ich auch durch die kenntnisreichen Berichte unseres Peking-Korrespondenten Felix Lee – leiden vor allem die vielen Chinesen, die angefeuert von ihrer sich immer noch kommunistisch nennenden Regierung ihr Glück an der vor einem Jahr noch boomenden Börse versucht haben. Ein Ablauf, den man auch aus dem Westen kennt. Schnell geistert mir die These von der trügerischen Verlockung des „Scheiß-Kapitalismus“ im Kopf rum. Ich erzähle davon bei der Konferenz und darf den „Talk“ auf der Seite 14 schreiben.

Dass da jetzt tatsächlich „Scheiß-Kapitalismus“ drüber steht, ist … nun ja … jedenfalls war es nicht meine Absicht. Ich hatte das nur mal so als Platzhalter da reingeschrieben, bin dann zu zwei Sitzungen gespurtet, und als ich wieder kam, hatten die Kollegen den Text bereits für gut befunden und fertig produziert. So kann es gehen. Ein bisschen arg drastisch, aber immerhin war das ja auch mein Ausgangsgedanke.

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