Das gerade mal 15 Sekunden lange Video machte am Donnerstagabend auf Twitter die Runde. Es zeigt offenbar gut situierte Partygäste in einer Nobelbar auf Sylt, die rassistische Nazi-Parolen singen – mit Aperol Spritz in der Hand. Die Aufregung ist gigantisch.
Am Freitagmorgen schreibe ich für taz.de schnell auf, was passiert ist, wie das Video die Runde machte und wieso sie Nazi-Disco-Gröhl-Version schon seit Monaten virtuelle Kreise zieht – und bei Volksfesten landauf, landab gesungen wird. Und woher der Slogan „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ stammt.
Noch während ich schreibe, checke die Kolleg:innen Anne Fromm und Jean Baeck vom taz-Rechercheressort, was man über die Teilnehmer:innen der Nobelnaziparty herausfinden kann. Wir bauen ihre Netzfunde in den Text ein, schnell geht er online und wird sehr viel gelesen – wie eigentlich alle folgenden Texte zum Thema.
Noch am frühen Abend kommt ein zweiter Text, weil Jean und Anne erfahren hat, dass zwei Teilnehmer:innen bereits ihre Jobs verloren haben. Und Amelie Sittenauer hat die Diskussionen im Netz eingefangen.
Anfang der folgenden Woche schreibe ich einen kurzen, dritten Text über die akustische Antifa, die mit eigenen, neuen Texten zu der Discomusik oder ganz eigenen Songs dem Nazi-Ohrwurm etwas entgegensetzen wollen.