Es gibt nicht wirklich viele begabte Redner. Navid Kermani aber gehört mit Sicherheit dazu. Ich hatte das Vergnügen, mir während der Arbeitszeit seine Rede komplett anhören zu dürfen, die er am Sonntag in der Frankfurtre Paulskirche gehalten hat, weil er dort den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen hat. Und das Zuhören hat sich gelohnt. Nicht nur inhaltlich, nicht nur wegen seiner herausragenden Rhetorik (über beides hat taz-Literaturedakteur Dirk Knipphals treffend geschrieben), sondern auch für die Seite 1. Ein Friedenspreisträger, der darüber philosophiert, ob er über und für den Krieg reden darf, das ist schon mal eine Titelseite wert:
Die Lauyouterin hat übrigens mal wieder meinen Hang zu langen Schlagzeilen moniert. Bei der Blattkritik wurde dann am nächsten Tag bemängelt, ich hätte Kermanis Aussage unzulässig gekürzt. Tja.