Eine der tollen Erfahrungen im Journalismus ist, dass man selbst dabei immer wieder viel lernen kann. Weil mir das wichtig erschien, habe ich mich sehr dafür eingesetzt, dass wir bei beiden Runde der Wahlen in der Türkei unsere Leser:innen quasi live auf dem Stand halten. Bei der taz bleibt sowas dann häufig an denen hängen, die es für wichtig erachten – weil sie es wollen. In diesem Fall bei mir.
So durfte ich viel erfahren an den zwei Abenden über die politische Lage in der Türkei, den sich deutlich von Deutschland unterscheidenden Verlauf der Wahlabende, die sehr andere Bedeutung von Prognose und Hochrechnungen, die Unterschiede zwischen regierungs- und oppositionsnahen Medien, die teils deutlich blumigere Sprache türkischer Politiker und die Schwächen automatischer Übersetzungsprogramme.
Sehr dabei geholfen hat mir meine Kollegin Canset Icpinar, die mir bei der ersten Runde grundlegende Hinweise gegeben hat und bei der zweiten den ganzen langen Abend mitgeprägt hat.