Kommentar zur Sicherheitslage an Silvester in Berlin – und ein Funfact am Rande

Nicht nur in Berlin wurde an Silvester wieder kräftig geböllert. Aber hier waren auch noch 4.000 Polizist:innen unterwegs, um die befürchteten Ausschreitungen zu verhindern – vor allem rund um die Sonnenallee, in der es vor einem Jahr heftig gekracht hatte.

Nun sind die Ausschreitungen diesmal ausgefallen. Die Zahl der Festnahmen aber lag viermal höher als vor einem Jahr.

Wie das zusammenpasst, warum nun alle sich bestätigt fühlen könnten und wieso man endlich mal über ein Böllerverbot nachdenken sollte, habe ich in einem Titelkommentar für die erste taz des neuen Jahres geschrieben.

Die Kollegin Derya Türkmen hat sich derweil am südlichen Ende der Sonnenallee die Nacht um die Ohren und von dort reportiert, was eigentlich die arabischstämmigen Jugendlichen dort über die ganze Diskussion über sie so denken.

Funfact am Rande

Silvester in Berlin hatte mich vor 10 Jahren schon mal größer beschäftigt. Bis dahin hatten die Veranstalter der Silvesterparty am Brandenburger Tor stets rausposaunt, dass es dort immer eine Millionen Besucher gebe. Die Zahl wurde jahrelang von allen Medien fraglos übernommen.

Mit ein wenig Mathematik konnte ich nachweisen, dass allein aus Platzgründen dort kaum mehr als 200.000 Menschen feiern können. Seither war die „Millionen“ aus der Berliner Berichterstattung verschwunden.

In diesem Jahr hatten die Veranstalter aus Sicherheitsgründe erstmals Tickets herausgegeben, ohne die niemand aufs Festgelände kam. Es war „ausverkauft“, jubelten die Veranstalter – allerdings mit nur 65.000 Besucher:innen.

Ich hatte mit meiner Recherche damals also offenbar noch deutlich zu hoch gelegen.

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